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Einladung zur 19. Generalversammlung
Samstag, 17. November 2001, 18.00 Uhr, Casino Wohlen

Wohlen, im Oktober 2001

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde

Unter dem Thema "Cabernet Sauvignon weltweit" laden wir Sie herzlich zur GV 2001 ein. Die Weinfachfrau Beatrice Van Strien, Repräsentantin von Mondavi Winery Europa, wird diese Degustation mit ihrem kompetenten Fachwissen leiten und kommentieren. Für die kulinarische Begleitung aus der Bärenküche zeichnen die Herren Nesci und Aeppli (Küchenchef) verantwortlich. Wir sind überzeugt, dass die Menuwahl - zusammen mit den ausgesuchten Weinen - einen würdigen Abschluss der Degustationsveranstaltungen 2001 der Freiämter Weinfreunde bilden wird.

Cabernet Sauvignon ist auf der ganzen Welt zu finden: als erfolgreicher Sortenwein in warmen Regionen, in kühleren Gegenden durch Merlot gedämpft und als Komponente zahlreicher anderer Verschnitte, denen er Frucht, Klasse und Bouquet verleiht. Die kleinen und dickschaligen Cabernettrauben entwickeln eine Menge Farbe, Tannin und Säure. Dank dieser Stärken lassen sie sich, anders als etwa Pinot noir, einfach verarbeiten und hervorragend mit Eiche verbinden.

Heimat des Cabernet Sauvignon ist Bordeaux mit den Regionen Médoc und Graves. Cabernet schätzt kiesige Böden, deren Wärme speichernden Eigenschaften ihm beim Reifen helfen. Folgerichtig werden viele Weingüter der Region vom Cabernet dominiert. - Der Grossteil des kalifornischen Cabernets ist sortenrein. Die im Bordeaux-Stil mit einem hohen Anteil von Merlot und/oder Cabernet Franc hergestellten Weine werden "Méritage“ genannt. Sie sind der Oeffentlichkeit bisher zumeist entgangen, da der kalifornische Cabernet in der Regel reif und geschmeidig genug ist, um nicht verschnitten zu werden. - Das Maipotal ist Chiles zentrale Cabernet-Region. Sanft genug, um ohne Merlot zu bestehen, wird er hier vorwiegend als Sortenwein genutzt. Er ist in der Regel weniger pflaumig und weich, dafür tanninreicher als der hiesige Merlot. - Italiens Cabernet-Region ist der Nordosten, wo er lange Zeit charakterlich dünn und krautig blieb. Heute kommen zahlreiche leichte, duftende und elegante Weine aus dem Alto Adige. Auch in der Toscana wird zunehmend Cabernet angebaut und teilweise mit Sangiovese verschnitten. - In Spanien wird eine geringe Menge reiner Cabernet Sauvignon hergestellt, dies vor allem in Katalonien und Toledo. - Die Cabernets im argentinischen Mendoza gedeihen in einem kontinentalen, wüstenähnlichen Klima. Sie sind von fast  teeriger Konsistenz, einer natürlichen, weichen und fleischigen Struktur und einem reifesüssen Cassisgeschmack.

Wir freuen uns, Sie im Casino Wohlen auf eine Weltreise mit Cabernet Sauvignon einzuladen! Ihre Anmeldung erwarten wir gerne bis zum 7. November 2001. Die Kosten dafür betragen für Mitglieder Fr. 98.- und für Gäste Fr. 125.-

Mit freundlichen Grüssen

FREIÄMTER WEINFREUNDE

René Saxer, Präsident                                             Marthe Liechti, Sekretärin


Degustationsweine

Weissweine

1.  Pouilly Fumé Baron de Ladoucette                        France                1999

2.  Sauvignon Blanc/Sémillon „Carmenet“                  California           1999

3.  Sauvignon Blanc “Los Boldos “                            Chile                   2000

Rotweine

4.  Cabernet-Sauvignon Maître de Chais “Provins”    Valais                 1998

5.  Carruades de Lafite, Pauillac                                 France               1997

6.  Ceppate “Fattoria Terrabianca”                             Italia                  1998

7.  Platinum Corte Real, Extremadura                         España               1995
    
Cabernet-Sauvignon/Merlot

8.  Cabernet-Sauvignon Reserva “Terrazas”               Argentina            1999

9.  Cabernet-Sauvignon                                              Chile                   1997
     “Don Melchor” Concha y Toro

10. Cabernet-Sauvignon                                            California           1997
      “Robert Mondavi” Nappa Valley

Dessertwein

11. Sauvignon Blanc Late Harvest „Concha y Toro“   Chile                   1998

 

Menu

Dorschklösschen
an luftiger Weisswein-Dillsauce
Kartoffelperlen

* * *

Blätterteigschiffchen
gefüllt mit einem Ragout aus
Eierschwämmli und Steinpilzen

 * * *

Roastbeef  rosa gebraten mit Sce. Bearnaise
Sesamnudeln
Gemüsetrio

* * *

Käsesymphonie mit Trauben und Nüssen

* * *

Windbeutel mit Diplomatencrème
auf Schokoladensauce

 


Bericht  

 

„Cabernet Sauvignon weltweit“ an der Generalversammlung der Freiämter Weinfreunde

lv. 110 Weinfreunde konnte Präsident René Saxer zur 19. Generalversammlung im Casino Wohlen begrüssen. Beeindruckt vom renovierten Saal, der sich in heller, einladender
Frische und gediegener Dekoration präsentiere, erinnerte er an die erste Veranstaltung der Freiämter Weinfreunde im Casino: Es war eine Blind-Degustation im März 1984.

 

Ein begeisterter Empfang wurde der Referentin des Abends, Frau Béatrice Van Strien, zuteil. Diese grossartige Rhetorikerin hat sich einen exzellenten Namen als Degustationsleiterin geschaffen; sie überzeugt mit grossem Fachwissen sowie Ausstrahlung und enormer Präsenz, mit der sie auf die verschiedensten Fragen eingeht.

Zu köstlichen Fischklösschen an einer luftigen Weisswein-Dillsauce aus der Küche des Hotel Bären wurden die ersten drei Weine eingeschenkt: Der fruchtige, vollaromatische Pouilly fumé Baron de Ladoucette 1999, ein Sauvignon blanc aus Frankreich, speziell gut zu Fisch oder weissem Fleisch, wird auch gerne zum Apéro getrunken. Ein Sauvignon Blanc/Sémillon „Carmenet“ 1999 aus Kalifornien, der gemäss der Referentin vor allem auch junge Weinkenner anspricht, zeigte mehr süsse Frucht, obwohl nicht im Barrique ausgebaut. Intensiv in der Farbe erinnert er im Gaumen an Caramel und Vanille. Das Weingut Carmenet liege abseits von Touristenpfaden nahe des Pazifiks unweit von Santa Barbara, wusste Frau Van Strien zu berichten. Der Keller sei ursprünglich in den Fels gesprengt worden und weise satte 100% Luftfeuchtigkeit auf, was den Wein sehr tanninreich mache. – Der Sauvignon blanc „Los Boldos“ 2000  schliesslich gedeiht im fernen Chile, wo auf 250 Hektaren Rebland 12 verschiedene Rebsorten wachsen. Dieses Weingut wurde mehrfach ausgezeichnet und ist mit seinen hervorragenden Gewächsen jedes Jahr an der Vinexpo vertreten.

Speditiv und locker führte der Präsident anschliessend durch die Versammlung. Das vorliegende Protokoll der 18. GV wurde dem Verfasser und Ex-Aktuar, Hans Wey, bestens verdankt. Im Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr, in dem der Vorstand eine sinnliche Entdeckungsreise durch die Welt des Weines angeboten hatte, stellte René Saxer die Frage in den Raum, ob dieses hochgesteckte Ziel wohl erreicht worden sei. Mit der Feststellung, dass der Gradmesser sich vor allem an der Teilnahme bei den verschiedenen Anlässen orientiere, motivierte er zugleich zu einem regen Mitmachen am Jahresprogramm 2002, das wiederum mit einigen Rosinen aufwarte. Allerdings seien all diese Aktivitäten nur möglich dank der ausserordentlich guten Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes. Blumen an dieses Kollegium übergab René Saxer den beiden „Vorstands-Frauen“ Marthe Liechti und Lotti Vock. Ein spezieller Dank richtete der Präsident an die Damen des Schüwo-Teams: Ihr grosser Einsatz bei den diversen Degustationen wird immer wieder sehr geschätzt.

Verschiedene Ehrungen langjähriger Mitglieder und ein spezieller Dank an die anwesenden Weinfreundinnen und Weinfreunde für ihr Interesse am Vereinsgeschehen beschlossen den offiziellen Teil der Generalversammlung.

Zu delikaten Pilzen, serviert in Blätterteigschiffchen aus der Bärenküche, wurde ein Cabernet Sauvignon Maître de Chais „Provins“ 1998 aus dem Wallis ausgeschenkt. Dieser relativ junge Wein gedeiht  im Walliserklima sehr gut. Zwölf Monate im französischen Eichenfass gelagert, präsentiert er sich in einem schönen Rot und erinnert im Bouquet an schwarze Beeren. Eine Lagerung bis zu 10 Jahren ist ohne weiteres möglich. – Daneben wurde ein Carruades de Lafite, Pauillac 1997 aus Frankreich eingeschenkt, eine grossartige Assemblage aus 70% Cabernet, 20% Cabernet franc und 10% Merlot. Auch dieser Wein, dicht und klassisch, wurde im Barrique ausgebaut.

Vom Schlossherrn Lafite Rothschild weiss Frau Van Strien zu berichten, dass er in Pauillac grossartige Weine macht und eher publikumsscheu ist. All seine Weine reflektieren die Persönlichkeit des Oenologen. Die Reben werden zum grossen Teil erst im Alter von rund 70 Jahren ersetzt. – Als dritter dieses Sets kommt ein Ceppate „Fattoria Terrabianca“ 1998 aus Italien ins Glas, ein klassischer Wein aus der Toscana, an Kirschen und Vanille erinnernd. Auch er 18 Monate im Barrique ausgebaut, findet gemäss der Referentin nie seine beste Reife. Er könnte bis zu 15 Jahre älter werden, doch geht er viel früher weg wie warme Semmeln. Der Winzer - mit der Schweiz sehr verbunden - ist bekannt für Superweine. Seine Reben behält er generell bis zu 30 Jahren, wobei Rebstöcke bis 100 Jahre alt werden können, klarerweise mit geringerem Ertrag bei besserer Qualität. – Ein perfekt gebratenes Roastbeef mit klassischer Garnitur wird zu weiteren Rotweinen gereicht. Ein Platinum Corte Real, Extremadura 1995 aus Spanien an der Grenze zu Portugal, ein sehr schöner Wein, zeigt etwas spanische Nase, duftet nach Beeren und verrät Tannin im Abgang.  Weiter kommt der Cabernet Sauvignon Reserva „Terrazas“1999 aus Argentinien ins Glas, auf 780 m über Meer gewachsen und typisch im Barrique ausgebaut. Das Weingut Terrazas verwendet zu einem grossen Teil französische, im Holz feinere Eichen für ihre Fässer. So soll ein französisches Barriquefass rund Fr. 900.- kosten. Kalifornische Eichen wachsen gemäss der Referentin schneller, sind entsprechend günstiger und grobporig, was sich im Wein niederschlägt.

Ein Cabernet Sauvignon „Don Melchor“ Concha y Toro 1997 aus Chile zeigt ausgeprägte Holzaromen, Brombeeren und Heidelbeere: Ein herrlicher Tropfen! Concha y Toro ist das grösste Weingut in Chile, in das viele internationale Weinproduzenten investiert haben, da in diesem Land offenbar noch einiges zu machen ist. Auf 2000 ha Land wachsen die Reben auf etwa 30 cm Humus, der direkt auf steinigem Terrain aufgeführt wurde. Unter sehr viel Sonne gedeihen die Trauben bei eher kühler Witterung: Zwischen etwa 15° bis höchstens 21° betragen hier die Temperaturen. Dieser Cabernet Sauvignon lagerte 14 Monate im Barrique bis zur Reife. Eine Käsesymphonie mit Trauben und Nüssen begleite den Cabernet Sauvignon „Robert Mondavi“ Nappa Valley 1997 aus Kalifornien. Das Jahr 1997 war in Kalifornien ein sensationeller Jahrgang für die Winzer. Allein im Nappa Valley  - das Mass aller Dinge in Kalifornien - gibt es etwa 230 Winzer, deren Credo lautet: Ein guter Winzer kann es sich nicht leisten, schlechte Weine zu produzieren. Ursprünglich hatten Franziskanermönche den Weinbau nach Kalifornien gebracht, weiss Frau Van Strien. – Zu feinen, mit Diplomatencrème gefüllten „Ofechüechli“ auf Schokoladensauce als Dessert wurde ein Sauvignon blanc Late Harvest „Concha y Toro“ 1998, wiederum aus Chile, gereicht. Melone, Zitrus und exotische Früchte sind bei diesem feinen Süsswein auszumachen. Gemäss der Referentin können aus der Sauvignontraube generell wunderbare Süssweine gekeltert werden.

Die Referentin zündete wirklich ein rhetorisches Feuerwerk. Interessant und spannend  wusste sie die Freiämter Weinfreunde zu begeistern, was sich in einem grossen Applaus zeigte. - Ein Kompliment verdient das „Bären“-Team, das sich unter Küchenchef Heinz Aeppli und Nino  Neschi mit einer feinen Leistung profilierte: Die Köstlichkeiten aus der Küche wurden von einer topmotivierten Servicebrigade aufgetragen.

 

Weinfreunde Programm 2002

23. Februar Wallis – der Trend der Zukunftsweine
20. April    Campania: ein Weingut – 10 Weine
1./2. Juni        ANAV-Kongress in Martigny
8. Juni  Fisch und Wein
23. August Portugal
29.9.-05.10 Wein- und Kulturreise Sizilien
23. November GV mit Thema „Chile“