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Bericht: Lotti Vock Fotos: Peter Schürmann |
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Reiseleitung: Edwin Schafer Sizilien ist eine Reise wert... Das
dachten sich zumindest 47 Weinfreundinnen und Weinfreunde aus dem Freiamt und reisten
anfangs Oktober unter der bewährten Führung von Edwin Schafer nach Sizilien. Dort war
die Weinlese noch in vollem Gang. Trotzdem wurden die Freiämter Weinfreunde auf ausgesuchten Weingütern mit der ganzen
Herzlichkeit Siziliens empfangen. |
Edwin Schafer |
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Mit einiger Verspätung traf die Reisegruppe in Palermo ein, wo gegen Mitternacht unter freiem Himmel mitten in der malerischen Altstadt typische Spezialitäten serviert wurden. |
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Anderntags konnten in Monreale die unvergesslich schönen Mosaike in der Kathedrale unter kundiger, deutschsprachiger Führung bewundert werden. Zurück in Palermo bot sich die Gelegenheit, die wunderschöne, gotisch-katalanische Kathedrale aus dem späten XV. Jahrh. zu besichtigen. Anschliessend folgte ein Rundgang in der Enoteca Sicilia, ein kleines, aber feines Museum mit angegliedertem Restaurant. Hier wurden Köstlichkeiten aus Küche und Keller serviert und kommentiert. |
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Ein Besuch auf der Azienda Agricola Spadafora, einem Gut in der Grösse von 180 Hektaren, wovon auf über der Hälfte Wein angebaut wird, folgte. Auf den restlichen 90 h gedeihen Olivenbäume, Kaktusfeigen sowie weitere landwirtschaftliche Produkte. Abends
erwartete die Freiämter eine echte Rosine: Zu Gast war man bei Contessa und Conte
Federico in einem alten, wunderschönen, noch heute bewohnten Palazzo in der Altstadt
Palermos. Entsprechend exklusiv war das Abendessen, waren auch die Weine. Sich in diesen
altehrwürdigen Mauern frei bewegen zu können und für diesen einen Abend zuhause fühlen
zu dürfen , war ein Erlebnis der speziellen Art. |
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Alle besuchten Weingüter aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Tatsache ist, dass Peter Schürmann den Weinfreunden durch unzählige Telefonate die Türen zu absoluten Top-Produzenten öffnete. Dass es sich diese nicht nehmen liessen, ihre Betriebe persönlich vorzustellen und die Freiämter durchwegs grossartig zu verwöhnen, zeigt die beeindruckend herzliche Gastfreundschaft der Sizilianer |
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Eine Fahrt auf die halbe Höhe des Aetna mit freier Zeit für einen Spaziergang war faszinierend, zumal der rund 3350 Meter hohe Vulkan noch heute aktiv ist. Die Menschen der Region haben jedoch gelernt, mit dem Mongibello, wie sie den Aetna nennen, zu leben. Genau so wie sie sich an die Erdbeben gewöhnt haben, die Sizilien immer wieder heimsuchen. |
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Der Carchauffeur führte die Gruppe sicher und ortskundig in die entlegensten Winkel der schönen Insel. Dass Sizilien sehr hügelig ist und sich die Landschaft meist lieblich, zeitweise aber auch eher karg zeigt, hat einen speziellen Reiz. Immer jedoch wird der Boden optimal genutzt: Olivenhaine, Rebberge, Kaktusfeigen und Weidland mit Schafherden oder Kühen wechseln sich ab. Praktisch nach jeder Strassenkurve zeigt sich ein anderes, eindrückliches Bild. |
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Eindrücklich war auch der Besuch der Villa Romana del Casale in Piazza Armerina, einem schönen Städtchen im Landesinneren. Die archäologischen Funde sind sehr wertvoll, die Ausgrabungen noch längst nicht abgeschlossen. Fest steht bis heute, dass die Villa zwischen dem II.-IV. Jahrh. v.Chr. entstanden ist. Die prachtvollen, riesigen Mosaikfussböden und Wände wurden in den frühen Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts entdeckt. Sie machten diese grossartige römische Anlage weltberühmt und zum Zeugen römischer, herrschaftlicher Baukunst. |
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Abends erlebte die Gruppe eine weitere Überraschung: Der Car fuhr über holprige Strassen bergan in die völlige Abgeschiedenheit. Beklemmende Ruhe machte sich breit, nur die grössten Optimisten glaubten noch daran, dass der Weg zu einer menschlichen Behausung führe. Doch irgendwo wartete eine Weinkellerei mit angeschlossenem Hotel der Extraklasse. Romantik pur, verbunden mit Köstlichkeiten aus Küche und Keller. Conte Maurigi versteht es, seine Produkte zu verkaufen. |
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Ein weiterer Abstecher in die Vergangenheit galt anderntags dem Tal der Tempel bei Agrigento. Diese überwältigenden architektonischen Zeugnisse allein sind den Besuch Siziliens wert! Gemäss der Reiseleiterin verwandelt die Mandelblüte zwischen Dezember und März die Region der Tempel unmittelbar am Meer gelegen in eine Traumlandschaft. |
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Auf der Fahrt durch eine fruchtbare Gegend mit unendlichen Olivenhainen und Rebbergen freute man sich auf den Besuch der Cantina Planeta in Sambuca. Planeta wurde in Italiens Weinführer als Cantina dellanno 1999 ausgezeichnet. Auf einem alten Familienweingut bewirtschaften drei junge, initiative Nachfolger der Planeta-Familie rund 250 Hektaren Weinberge mit durchschlagendem Erfolg. Die
Reise führte anschliessend nach Marsala oder Marsa al Allah, was Hafen Allahs
bedeutete unter der früheren arabischen Herrschaft. |
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Anderntags stand vorerst ein weiterer Kellerbesuch bei den Gebrüdern Calatrasi auf dem Programm; ein 500 Hektaren grosses Gut, wovon auf rund 150 h Reben ausgezeichnete Weine hervorbringen. Erice,
eines der ältesten Städtchen der Insel an der Nordwestküste liegt auf 750 m und ist ein
Bijou. Kunstvoll gepflasterte Gassen und Plätze erfreuen den Besucher; irgendwie scheint
die Zeit hier still gestanden zu sein, die Uhr anders zu laufen. Reste der ehemaligen
Stadtmauer sowie ein Normannisches Kastell begrenzen den zauberhaften Ort zum Meer hin. |
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Der letzte Tag dieser ausgesuchten Reise galt der Region um Marsala. Die Cantina Donnafugata nur schon der Name lässt das Herz jedes Weinkenners höher schlagen beruht auf einer über 150 Jahre alten Familientradition. Bereits die vierte Generation führt diesen Vorzeigebetrieb. Die alten, hohen und riesig grossen Keller mit unzähligen Weinfässern lösen beim Besucher unweigerlich Bewunderung, ja Ehrfurcht aus. Eine anschliessende Degustation mit ausgesuchten Speisen der Region wird jedem Teilnehmer der Reise in bester Erinnerung bleiben. Der Topwein dieses Produzenten Mille e una notte passt zweifellos hervorragend zu dieser Kellerei, denn der Besucher fühlt sich zeitweise wirklich wie in Tausendundeiner Nacht! |
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Der Abschluss der Reise wurde im Baglio Hopps, einer ausgezeichneten Adresse ausserhalb Marsalas gelegen, gefeiert. Wunderschön das Gebäude mit einem herrlichen Innenhof, wunderschön auch die Weine, das Essen, ja die ganze Ambiance. Nebst anderen ausgezeichneten Weinen wird hier köstlicher Marsala gelagert. James Hopp, ein Engländer, begründete die traditionsreiche Kellerei im Jahre 1801, deren Erfolg gezielt erarbeitet wurde und unvermindert anhält. |
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Die Reise nach Sizilien war grossartig und brachte nachhaltige Eindrücke. Die junge, motivierte Reiseführerin vermittelte der Gruppe viel Wissenswertes über Land und Leute und verstand es ausgezeichnet, Geschichte und Aktuelles der Insel in ihre Ausführungen einzubringen. Bei den Weinfreundinnen und Weinfreunden wurde dabei der Wunsch nach weiteren Erlebnissen in diesem eindrücklichen, geschichtsträchtigen und kulturell unendlich interessanten Land wach: der Wunsch nach mehr Sizilien... lv |
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